Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mahlmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 98
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Mahlmann. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 98. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mahlmann (Version vom 21.11.2023)

[98] Mahlmann, Siegfried August, Dichter, geb. 13. Mai 1771 zu Leipzig, studierte daselbst die Rechte, begleitete sodann einen jungen livländischen Edelmann nach Göttingen, machte mit ihm eine Reise durch das nördliche Europa und ließ sich 1798 in seiner Vaterstadt nieder, wo er vorübergehend eine Buchhandlung innehatte. Er redigierte seit 1805 die „Zeitung für die elegante Welt“ (1810–16 in Verbindung mit Meth. Müller) und nahm von 1810 bis 1818 die „Leipziger Zeitung“ in Administration, die ihm 1813 von seiten der Franzosen eine kurze Haft auf der Festung Erfurt zuzog. Später wendete er sich den Naturwissenschaften und der Ökonomie zu und ward zum Direktor der erneuerten Leipziger Ökonomischen Societät ernannt. Er starb 16. Dez. 1826. Mahlmanns „Gedichte“ (Halle 1825, 5. Aufl. 1863), von denen mehrere von den vorzüglichsten Liederkomponisten in Musik gesetzt wurden, zeichnen sich durch leichten Fluß und geschmackvolle Sprache aus, ohne besonders tief in der Empfindung zu sein. Auch seine „Erzählungen und Märchen“ (Leipz. 1802; neue Ausg. 1812, 2 Bde.) enthalten poetische Momente. Sein „Herodes vor Bethlehem, oder der triumphierende Viertelsmeister“ (Köln 1803; neue Ausg., Leipz. 1875) war eine treffende Parodie von Kotzebues „Hussiten vor Naumburg“ und der thränenreichen Rührstücke. Mahlmanns sämtliche Werke erschienen Leipzig 1839–40 in 8 Bänden und 1859 in 3 Bänden.