Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mahenge“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 98
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Mahenge. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 98. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mahenge (Version vom 21.11.2023)

[98] Mahenge, ein Bantustamm im äquatorialen Südostafrika, im W. der Suaheliküste, mit heller Hautfarbe und angenehmen, feinern Gesichtszügen. Die Männer zeichnen sich durch mächtigen Haar- und Bartwuchs aus; die Frauen sind klein, untersetzt, und nur wenige sind hübsch. Ihre Kleidung besteht aus Rindenzeug oder Tier-, meist Affenfellen, welche auf dem Kriegspfad gänzlich abgelegt wird, wohingegen ihre Stelle ein riesiger Kopfputz zu vertreten scheint. Merkwürdig ist bei diesem Volk der Mangel an Ehrfurcht vor ihren Toten. Die Frauen trauern, indem sie, mit Stricken und Seilen umschlungen, sich mehrere Tage vor die Thür setzen. Die Speisen werden außer dem Haus gekocht. Salz gewinnt man aus der filtrierten Asche gewisser Grasarten, Wasserpflanzen und Bäume. Das salzhaltige Wasser wird dann verdampft und hinterläßt einen sehr unreinen Salzniederschlag. Vgl. Thomson, Expedition nach den Seen von Zentralafrika 1878–80 (deutsch, Jena 1882).