Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Magyar“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 95
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Magyar. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 95. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Magyar (Version vom 21.11.2023)

[95] Magyar (spr. mádjar), Laszlo, ungar. Reisender, geb. 1817 zu Maria-Theresiopel, studierte in Fiume die nautischen Wissenschaften, ging dann nach Argentinien, wo er am Kampf gegen Uruguay teilnahm. 1847 gelangte er an die Westküste Afrikas, bereiste 1848 den Congo, ging von da nach den portugiesischen Besitzungen in Benguela und Anfang 1849 nach Bihé, wo er sich mit der Tochter eines Negerhäuptlings verheiratete. Nachdem er mehrere Sprachen und Dialekte der Neger erlernt, brach er im Februar 1850 mit einem zahlreichen Gefolge von Bihé auf und bereiste das Land des Muata Jamvo bis Jakilem am Kassabe (Nebenfluß des Congo), worauf er 1851 auf einem östlichern Weg zurückkehrte. 1852 besuchte er die Landschaft Kamba und den Mittellauf des Cuneneflusses und 1855 zum zweitenmal Lobal an den Quellen des Sambesi. 1857 verließ er nach der Ermordung seines Schwiegervaters Bihé und ließ sich an der Küste nieder. Über die umliegenden Landschaften berichtete er 1861 an die ungarische Akademie. Er starb 9. Nov. 1864 in großer Armut zu Dombo Grande in Benguela. Ein durch Vermittelung der portugiesischen Regierung nach Ungarn gesandter und daselbst auf Kosten der ungarischen Akademie gedruckter Teil seiner Reiseberichte erschien 1859 unter dem Titel: „M. László délafrikai útazásai“ (deutsch: „Reisen in Südafrika 1849–57“, Pest 1859).