Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Magnan“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 74
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Magnan. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 74. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Magnan (Version vom 19.11.2023)

[74] Magnan (spr. manjāng), Bernard Pierre, Marschall von Frankreich, geb. 7. Dez. 1791 zu Paris, trat, nachdem er die Rechte studiert, 1809 als Freiwilliger in die Armee, kämpfte 1809–13 in Spanien und machte als Kapitän in der kaiserlichen Garde den Feldzug 1814 in Frankreich und 1815 in Belgien mit. 1817 wurde er Bataillonschef im 34. Linienregiment und zog 1823 mit nach Spanien. Seit 1827 Oberst des 49. Linienregiments, nahm er an dem Feldzug in Algerien 1830 mit Auszeichnung teil. 1831 wegen seines energielosen Verhaltens bei einer Insurrektion in Lyon zur Disposition gestellt, trat er als General in belgische Dienste. Nach siebenjähriger Dienstzeit in Belgien kehrte er nach Frankreich zurück, kommandierte anfangs eine Brigade des Observationskorps in den Pyrenäen, dann im Departement du Nord und ward mit Unterdrückung der Arbeiterunruhen in Lille beauftragt. Obwohl er 1840 dem Boulogner Attentat des Prinzen Ludwig Napoleon nicht fern gestanden, wußte er sich doch in der Pairskammer von jedem Verdacht zu reinigen, avancierte 1845 zum Divisionsgeneral und wurde zweimal als Generalinspektor verwendet. Nach der Februarrevolution befehligte er eine Infanteriedivision der Alpenarmee und eilte mit dieser im Juni Paris zu Hilfe. Im Sommer 1851 ward er Oberkommandeur der Pariser Armee, mit welcher er den durch den Staatsstreich vom 2. Dez. d. J. hervorgerufenen Aufstand niederschlug, wofür er 1852 zum Senator und 1853 zum Marschall ernannt wurde. Bei der Errichtung der Militärdivisionen erhielt er das Oberkommando zu Paris. Er starb 29. Mai 1865 in Paris.