Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Magendie“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 63
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Magendie. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 63. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Magendie (Version vom 20.11.2023)

[63] Magendie (spr. -schängdī), François, Physiolog, geb. 15. Okt. 1783 zu Bordeaux, studierte in Paris, ward dann Prosektor an der medizinischen Fakultät, darauf Arzt am Hôtel-Dieu und 1831 Professor am Collège de France. Er starb 7. Okt. 1855 in Sannois bei Paris. M. ist der Schöpfer der neuen exakten Physiologie, die sich überall auf die fundamentalen Naturwissenschaften stützt und in dem Experiment ihren eigentlichen Rückhalt zu suchen hat. Er förderte diese Wissenschaft durch zahlreiche wichtige Entdeckungen; auch in die Pathologie griff er thatkräftig ein und suchte auch hier die experimentelle Methode in Anwendung zu bringen, indem es ihm hauptsächlich darauf ankam, den Entwickelungsgang der Krankheitserscheinungen nachzuweisen. Er schrieb: „Précis élémentaire de physiologie“ (Par. 1816, 2 Bde.; 4. Aufl. 1836; deutsch, 3. Aufl., Tübing. 1836, 3 Bde.); „Formulaire pour l’emploi et la préparation de plusieurs nouveaux médicaments“ (1821, 9. Aufl. 1836); „Leçons sur les phénomènes de la vie“ (1836–38, 4 Bde.; deutsch, Köln 1837, 2 Bde.); „Leçons sur les fonctions et les maladies du système nerveux“ (1839, 2 Bde.; deutsch von Krupp, Leipz. 1841); „Recherches philosophiques et cliniques sur le liquide céphalorhachidien ou cérébro-spinal“ (1842).