Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Madrazo y Agūdo“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 49
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Madrazo y Agūdo. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 49. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Madrazo_y_Ag%C5%ABdo (Version vom 20.11.2023)

[49] Madrazo y Agūdo (spr. madrādso), 1) José de, span. Maler, geb. 22. April 1781 zu Santander, erhielt seine Ausbildung auf der Akademie in Madrid, unter David in Paris und in Rom, wurde nach seiner Rückkehr in sein Vaterland zum königlichen Kammermaler und 1818 zum Direktor der Akademie von San Fernando ernannt und gewann durch seine Werke sowie durch zahlreiche Schüler bedeutenden Einfluß auf die Kunstrichtung Spaniens. Er starb 8. Mai 1859 in Madrid. Als seine besten Werke gelten: Jesus in dem Haus des Hannas (Museum zu Madrid); Tod der Lucretia; Tod des Viriathus; Kampf der Griechen und Trojaner um die Leiche des Patroklos (im Quirinal); Triumph der göttlichen Liebe über die weltliche (Museum zu Madrid); Madonna mit dem Kind, umgeben von Engeln; Schlacht von Cerignola; Einnahme von Breda; das heilige Herz Jesu mit der Glorie der Engel (Kloster der Salesianerinnen zu Madrid). Er veröffentlichte: „Coleccion lithographica de cuadros del rey de España“ (Madr. 1826–32, 3 Bde.).

2) Federico de, Sohn des vorigen, geb. 12. Febr. 1815 zu Rom, bildete sich bei seinem Vater und bei Winterhalter in Paris zum Historien- und Porträtmaler und machte sich vorzugsweise durch seine vornehm aufgefaßten Bildnisse bei der spanischen Aristokratie beliebt. Von seinen Historiengemälden sind hervorzuheben: Gottfried von Bouillon zum König von Jerusalem ausgerufen (1839, Museum zu Versailles); Marie Christine als Nonne am Bett Ferdinands VII. (1843); die Frauen am Grab Christi; die Bestattung der heil. Cäcilia in den Katakomben. In der letzten Zeit hat er auch Genrebilder mit glänzender Technik (die musikalische Matinee etc.) gemalt. – Sein Bruder Pedro de M. ist Dichter und Kunstschriftsteller und verfaßte unter anderm den Katalog der Madrider Galerie.