Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Madoz“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 546
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Madoz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 546. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Madoz (Version vom 24.11.2023)

[546]  Madoz, Pasquale, span. Staatsmann, geb. 17. Mai 1806 zu Pamplona, studierte in Saragossa, fiel 1823 bei der Verteidigung des Schlosses Monzon in die Gefangenschaft der Franzosen und beschäftigte sich nach einem Aufenthalt in Frankreich mit litterarischen Arbeiten und der Redaktion des „Catalan“. Seit 1835 wirkte er als Advokat und Beamter zu Barcelona, wurde 1836 für Lerida in die Cortes gewählt, trat 1843 in Opposition gegen Espartero, der ihn verhaften ließ, und ward 9. Aug. 1854 zum Gouverneur von Barcelona und als Führer der herrschenden Progressistenpartei zum Präsidenten der Cortes, 21. Jan. 1855 aber zum Finanzminister ernannt, in welcher Stellung er das berühmte Desamortisationsgesetz (Verkauf der Staats- und Kirchengüter) vor die Cortes brachte und dessen Annahme durchsetzte. Schon im Juli d. J. zurückgetreten, saß er in den Cortes auf der Linken, beteiligte sich sodann an der Revolution vom 14. Juli 1856 und begab sich hierauf ins Ausland. Nach der Revolution im September 1868 wurde er auf kurze Zeit Zivilgouverneur von Madrid, doch waren ihm auch die Häupter der damaligen Regierung nicht radikal genug. Später aber wurde er unbedingter Anhänger Prims, begleitete, als dieser den Herzog von Aosta zum König ausrief, die Krondeputation nach Florenz, starb aber auf der Rückfahrt 13. Dez. 1870. Seine Hauptwerke sind das „Diccionario geografico, estatistico y historico de España“ (Madr. 1848–50, 16 Bde.) und die „Coleccion de causas celebres“ (das. 1840, 16 Bde.).