Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Madison“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 4546
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Madison. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 45–46. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Madison (Version vom 20.11.2023)

[45] Madison (spr. mä́ddiss’n), 1) Hauptstadt des nordamerikan. Staats Wisconsin, auf einem Isthmus zwischen den Seen Mendota und Monona[WS 1] gelegen, in ungemein malerischer Lage. Noch 1836 bestand die Stadt aus einem einzigen Blockhaus, 1880 zählte sie 10,324 Einw. Das Kapitol liegt auf einem Hügel inmitten eines Parks, und westlich davon, auf einem zweiten Hügel, erheben sich die Gebäude der 1849 gegründeten Universität von Wisconsin. Weitere öffentliche Gebäude sind das Irrenhaus (am Mendotasee[WS 2]), ein Waisenhaus für Soldatenkinder und die Bibliothek der Historischen Gesellschaft. – 2) Stadt im nordamerikan. Staat Indiana, am Ohio, hat schöne öffentliche Gebäude, Messing- und Eisengießerei, Korn- und Hobelmühlen, Werfte für den Bau von Dampfschiffen und (1880) 8945 Einw.

Madison (spr. mä́ddiss’n), James, vierter Präsident der Vereinigten Staaten, geb. 16. März 1751 zu Montpellier in Virginia, widmete sich dem Advokatenberuf und ward 1787 in den konstituierenden Konvent und bald darauf in den Kongreß gewählt. Nachdem die neue Verfassung beraten und beschlossen worden war, bearbeitete er mit einigen Patrioten in Flugschriften, die nachher unter dem Titel: „The federalist“ erschienen, das Volk zur endlichen Annahme derselben. Von Jefferson 1801 zum Staatssekretär ernannt, folgte er diesem 1809 in der Präsidentschaft. Auf die wenige Tage vor seinem Amtsantritt erlassene Non-intercourse-Akte gestützt, verbot er sofort allen Handel mit den kriegführenden Mächten Frankreich und England, bis dieselben ihre für den Handel Amerikas nachteiligen Maßregeln aufheben würden, und erklärte endlich an England, welches sich fortgesetzt feindselig zeigte, 1812 den Krieg. Die Amerikaner waren zu Land anfangs nicht glücklich, und der Präsident hatte in der öffentlichen Meinung die Schuld davon zu tragen. Gleichwohl gewann derselbe die Repräsentanten, die er gleich nach der Einäscherung Washingtons zusammenberief, für noch kräftigere militärische Maßregeln, ward auch 1813 zum zweitenmal zum Präsidenten erwählt und wußte den Krieg zur See so glücklich zu führen, daß in dem Friedensschluß zu Gent 24. Dez. 1814 der Zustand vor dem Krieg wiederhergestellt wurde. Fortan ging Madisons Streben auf Heilung der den Vereinigten Staaten vom Kriege geschlagenen Wunden. Nachdem er noch die Navigationsakte unterzeichnet hatte, legte er 4. März 1817 sein Amt nieder und zog sich nach Virginia zurück, wo er 28. Juni 1836 starb. Seine „Papers, correspondence etc.“ gab Gilpin [46] (Washingt. 1840, 3 Bde.), seine „Letters and other writings“ Rives (2. Aufl., New York 1884, 4 Bde.) heraus. Vgl. Rives, Life and times of J. M. (Bost. 1866–69, 3 Bde.); Gay, James M. (das. 1884).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Monono
  2. Vorlage: Mendotosee