Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Macias“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 32
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Macias. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 32. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Macias (Version vom 20.11.2023)

[32] Macias, genannt el Enamorado („der Verliebte“), galicischer Troubadour, berühmt durch sein tragisches Ende, lebte in der ersten Hälfte des 15. Jahrh. Er war Schildträger im Dienste des Marquis Enrique de Villena und verliebte sich in eine junge Dame vom Hof desselben. Obwohl dieselbe seine Liebe erwiderte, wurde sie dennoch vom Marquis gezwungen, einen andern zu heiraten. Da M. nichtsdestoweniger fortfuhr, den Gegenstand seiner Liebe in seinen Gedichten zu verherrlichen, beklagte sich der Gatte deshalb bei dem Marquis, welcher den Dichter ins Gefängnis werfen ließ, und da er auch hier noch fortfuhr, die Geliebte zu besingen, tötete ihn jener eines Tags durch das Gitter durch einen Lanzenstich. Die bedeutendsten spanischen Dichter der Zeit besangen M.’ unglückliches Geschick, und im Volk wurde seine Liebe sprichwörtlich. Von seinen Gedichten, welche meistens im galicischen Dialekt abgefaßt waren, sind nur wenige im „Cancionero di Baena“ (Madr. 1851; Leipz. 1860, 2 Bde.) auf uns gekommen. Eins derselben hat Bellermann verdeutscht in: „Die alten Liederbücher der Portugiesen“ (Berl. 1840).