Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mably“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 24
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Mably. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 24. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mably (Version vom 21.11.2023)

[24] Mably, Gabriel Bonnot de, franz. Schriftsteller, geb. 14. Mai 1709 zu Grenoble, bildete sich bei den Jesuiten in Lyon, wurde Kanonikus bei der Kirche zu Isle Barbe und Sekretär seines Onkels, des Kardinals und Ministers Tencin, der ihn wiederholt zu diplomatischen Missionen verwandte. Seit 1746 widmete er aber die meiste Zeit in Paris den geschichtlichen Studien. Seine Schriften zeichnen sich durch das Streben aus, die Politik auf moralischer Grundlage aufzubauen und den Staat wieder auf den einfachen, ursprünglichen Zustand der bürgerlichen Gesellschaft (wie zur Zeit Lykurgs) zurückzuführen, während die Verhältnisse seiner Zeit scharf verurteilt werden. Er starb 23. April 1785 in Paris. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: „Parallèle des Romains et des Français par rapport au gouvernement“ (Par. 1740, 2 Bde.), umgearbeitet in „Observations sur les Romains“ (Genf 1751) und „Observations sur l’histoire de la France“ (das. 1765, 2 Bde.), von Guizot neu herausgegeben und mit einem „Essai sur l’histoire de la France“ (Par. 1823–24, 4 Bde.; neue Aufl. 1840) vermehrt; ferner: „Le droit public de l’Europe“ (Amsterd. 1748, 3 Bde.; oft aufgelegt); „Entretien de Phocion sur le rapport de la morale avec la politique“ (1763); „De l’étude de l’histoire“ (1778); „Manière d’écrire l’histoire“ (1782) u. a. Gesamtausgaben seiner Werke erschienen Paris 1789, 12 Bde.; 1795, 15 Bde.; 1797, 12 Bde.; 1818, 6 Bde.; die „Œuvres posthumes“ 1797, 3 Bde. Vgl. Guerrier, L’abbé de M. (Par. 1886).