Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mörs“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 814
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Mörs. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 814. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:M%C3%B6rs (Version vom 26.01.2023)

[814] Mörs (Meurs), ehemaliges deutsches Fürstentum, zwischen dem Rhein und dem Herzogtum Geldern, 330 qkm (6 QM.) groß mit 28,000 meist reform. Einwohnern, stand im Mittelalter unter den Grafen von M., ging 1493 durch Verheiratung an den Grafen Wilhelm von Wied und von diesem 1519 an seinen Schwiegersohn, den Grafen Wilhelm von Neuenahr, über. Dessen Tochter Walburg (gest. 1600) vermachte trotz der vertragsmäßigen Ansprüche Kleves die Grafschaft dem Prinzen Moritz von Nassau-Oranien, bei dessen Hause sie verblieb, bis nach dem Tod Wilhelms III., Königs von Großbritannien (1702), der König Friedrich I. von Preußen als Herzog von Kleve sie in Besitz nahm und 1708 zu einem Fürstentum erheben ließ. 1801 wurde M. mit dem linken Rheinufer an Frankreich abgetreten, kam 1814 an Preußen zurück und gehört gegenwärtig dem preußischen Regierungsbezirk Düsseldorf an. Vgl. Altgelt, Geschichte der Grafen und Herren von M. (Düsseld. 1845). – Die ehemalige Hauptstadt M., jetzt Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Düsseldorf, an der Linie Homberg-M. der Preußischen Staatsbahn und der Linie Hüls-M. der Krefelder Bahn, 29 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein altes Schloß, ein Gymnasium, ein Schullehrerseminar, ein Amtsgericht, eine mechanische Seidenweberei, eine Kammwollwaren-, eine Konserven- und 2 Maschinenfabriken und (1885) 4504 meist evang. Einwohner.