Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mâcon“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 3536
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Mâcon. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 35–36. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:M%C3%A2con (Version vom 20.11.2023)

[35] Mâcon (spr. makong), Hauptstadt des franz. Departements Saône-et-Loire, an der Saône, über die eine alte Brücke führt, und an der Eisenbahn Paris-Lyon mit Zweigbahnen nach Genf und Paray le Monial, ist im ganzen unregelmäßig und eng gebaut, seit Beseitigung der Festungswälle aber durch Anlage von Promenaden und Kais verschönert. Die Stadt hat mehrere ansehnliche Paläste, darunter das Stadthaus, das Präfekturgebäude (ehemals bischöfliche Residenz), 5 Kirchen (die alte Kathedrale St.-Vincent wurde [36] während der Revolution zerstört und 1810–16 durch eine neue ersetzt), ein Lyceum, ein Lehrerseminar, eine wissenschaftliche Akademie, Bibliothek, 2 Hospitäler und (1886) 16,187 Einw., die mannigfache Industrie (Uhren, Eisen- und Messinggeräte, Fayence, Samt, Wollzeuge, eingemachte Früchte etc.), auch beträchtlichen Weinbau und Handel mit Wein, Getreide, Faßdauben etc. betreiben. M. ist Sitz des Präfekten, eines Gerichtshofs und eines Handelsgerichts. – Es ist das alte Matisco, eine Stadt der Äduer, und bildete seit dem 10. Jahrh. mit seinem Gebiet, der Landschaft Mâconnais, eine eigne Grafschaft. 1228 ward die Stadt an Ludwig IX. verkauft und blieb seitdem fast ununterbrochen Eigentum der Krone. Seit dem 6. Jahrh. bis 1802 war sie Bischofsitz. In M. ward Lamartine geboren. Aus der Römerzeit finden sich noch Reste eines Triumphbogens und eines Janustempels. Vgl. Graf La Rochette, Histoire des évêques de M. (Mâcon 1866–67, 2 Bde.). – Der auf den südlich von der Stadt belegenen Hügeln wachsende und nach ihr benannte rote Wein ist in Frankreich als guter Tischwein sehr beliebt.