Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lysippos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 1718
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Lysippos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 17–18. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Lysippos (Version vom 21.11.2023)

[17] Lysippos, griech. Bildhauer aus Sikyon zur Zeit Alexanders d. Gr., war erst Metallarbeiter, bildete sich dann autodidaktisch zum Bildhauer, indem er den Kanon des Polyklet und die Natur studierte. Jedoch ging er von dem erstern durch größere Eleganz und Beweglichkeit ab und schuf einen neuen, der ein verändertes Gesamtmaß des menschlichen Körpers, namentlich einen kleinern Kopf und schlankere Glieder, ergab. L. war hauptsächlich Erzbildner und so fruchtbar, daß er gegen 1500 Werke hinterlassen haben soll. Er schuf unter anderm den Koloß des Zeus zu Tarent; das Viergespann mit dem Sonnengott der Rhodier; die Erzstatue des Kairos (der günstigen Gelegenheit), im Vorhof eines Tempels zu Sikyon, wovon verschiedene Nachbildungen existieren; den Erzkoloß des Herkules zu Tarent; den berühmten sich reinigenden Athleten, den wir in Kopie in dem Apoxyomenos (s. d.) des Vatikans besitzen (vgl. Küppers, Der Apoxyomenos des L., Berl. 1874); eine trunkene Flötenspielerin; verschiedene Statuen olympischer Sieger. Alexander d. Gr. beschäftigte [18] ihn viel, da er nur von L. im Bildnis dargestellt sein wollte. Mit Leochares fertigte L. die Erzgruppe: Löwenjagd Alexanders, sodann die Gruppe der 34 Krieger, die beim ersten Angriff in der Schlacht am Granikos gefallen waren. Auch Statuen des Seleukos und des Äsop werden von L. genannt.