Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lysimăchos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 17
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Lysimăchos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 17. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Lysim%C4%83chos (Version vom 21.11.2023)

[17] Lysimăchos, Feldherr Alexanders d. Gr., Sohn des Agathokles, eines thessalischen Penesten, geboren um 361 v. Chr. zu Pella, begleitete Alexander nach Asien und erhielt nach dessen Tod (323) bei der ersten Teilung das zu einer selbständigen Satrapie erhobene Thrakien. Als nach dem Tode des Eumenes im Winter 316/315 Antigonos als Oberherr der asiatischen Lande auftrat, schlossen zuerst Ptolemäos und Seleukos ein Bündnis, dem bald auch Kassandros und L. von Thrakien beitraten. Der Friede, welcher 311 dem Krieg ein Ende machte, bestätigte L. im Besitz von Thrakien; 306 legte er sich mit den übrigen Diadochen den Königstitel bei, schloß 302 von neuem mit Seleukos, Kassandros und Ptolemäos ein Bündnis gegen Antigonos und Demetrios, unterlag zwar gegen letztern bei Lampsakos, siegte aber 301 mit Seleukos in der Schlacht bei Ipsos, die Antigonos das Leben kostete. In dem darauf folgenden Frieden bekam L. alles Land diesseit des Taurus. In den nächsten Jahren hatte er vielfach mit den Geten im Norden der Donau zu kämpfen, geriet sogar für eine Zeitlang in die Gefangenschaft ihres Königs Dromichätes, knüpfte 287 gegen Demetrios Poliorketes ein Bündnis mit Ptolemäos und Seleukos an und erwarb in demselben Jahr einen Teil von Makedonien und 286 das ganze Land; vergebens hoffte Kassandros’ Sohn Antipatros, der 294 von Demetrios aus Makedonien verdrängt worden war und sich zu seinem Schwiegervater L. geflüchtet hatte, mit dessen Hilfe sein väterliches Reich zu erlangen; bei L. überwogen Habsucht und Ländergier die Gefühle der Verwandtschaft: er ließ seinen Schwiegersohn ermorden und seine Tochter gefangen setzen. Von seiner ägyptischen Gattin Arsinoë angestachelt, ließ er seinen Sohn Agathokles ermorden, dessen Anhänger sich an Seleukos wandten; gegen ihn verlor L. 281 bei Koros Sieg und Leben.