Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Logerot“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 534
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Logerot. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 534. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Logerot (Version vom 26.09.2022)

[534]  Logerot (spr. losch’roh), François Auguste, franz. Divisionsgeneral, geb. 1. Febr. 1825 zu Noyers (Loir-et-Cher), Zögling der Offiziersschule St.-Cyr, begann seine Laufbahn in Algerien, machte als Leutnant die römische Expedition, als Hauptmann den Krimkrieg mit, in dem er eine Wunde und infolgedessen das Kreuz der Ehrenlegion erhielt. Beim Ausbruch des deutsch-französischen Kriegs zum Oberstleutnant ernannt, konnte L., der wieder in Algerien weilte, sein neues Regiment, das in dem belagerten Paris stand, nicht erreichen und bildete dafür in der Provinz das 2. Zuaven-Marschregiment, mit dem er nach dem Gefecht bei Patay den Rückzug der französischen Truppen deckte. Obwohl verwundet, hielt L. es in der Schlacht bei Coulmiers den ganzen Tag zu Pferde aus. Am 19. Nov. 1870 rückte er zum Obersten, 13. Dez. provisorisch zum Brigadegeneral vor, befehligte als solcher eine Brigade des 20. Armeekorps und schützte Besançon, während Bourbaki nach der Schweiz floh. Nach dem Krieg auf den Oberstengrad zurückversetzt, brachte L. drei Jahre in Algerien zu, wurde 1875 Brigadegeneral und 1881 zur Belohnung seiner in der tunesischen Expedition entfalteten Thätigkeit Divisionsgeneral. Hierauf bekleidete er nacheinander die Posten eines Befehlshabers der französischen Truppenabteilung im Norden der Regentschaft und des gesamten Okkupationsheers, wurde im Februar 1884 zum Kommandeur des 8. Armeekorps in Bourges und im Dezember 1887 zum Kriegsminister ernannt. Während der paar Monate seiner Amtsführung (Freycinet löste ihn schon im April 1888 wieder ab) war L. der pflichttreue Soldat, als der er sich in allen Stellungen bewährt hatte, allem politischen Hader fern bleibend, und hielt streng auf Ordnung und Mannszucht in seinem Ressort. Im Juli 1888 übernahm er den Oberbefehl des 7. Armeekorps in Besançon und erhielt 1890, da er die Altersgrenze erreicht hatte, den Abschied. – Sein jüngerer Bruder, Hubert Adolphe L., seit 1889 Divisionsgeneral, ist Kommandeur von Toul.