MKL1888:Liebwerda
[775] Liebwerda, Dorf und Badeort in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Friedland, 7 km von der Station Raspenau-L. der Südnorddeutschen Verbindungsbahn, am Fuß der Tafelfichte 402 m ü. M. gelegen, mit einem Schloß und (1880) 849 Einw. Die Mineralquellen bestehen in einer Stahlquelle von 11° C. und einem alkalischen Säuerling und werden als Getränk wie äußerlich in Form von Bädern gegen Anämie, Menstruationsstörungen, Nervenschwäche und beginnende Tuberkulose angewendet. Auch eine Kaltwasserheilanstalt ist vorhanden. Die jährliche Frequenz beläuft sich auf 500 Kurgäste. Vgl. Plumert, Der Kurort L. und seine Heilquellen (2. Aufl., Reichenberg 1869). – Das nahegelegene Haindorf hat ein Franziskanerkloster mit Wallfahrtskirche (darin ein schon 1211 verehrtes Marienbild), Baumwollspinnerei und -Weberei, Porzellanfabrik und (1880) 2630 Einw.