Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lichtscheu“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 768
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Lichtscheu. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 768. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Lichtscheu (Version vom 07.08.2021)

[768] Lichtscheu (Photophobie), eine krankhaft gesteigerte Empfindlichkeit des Auges gegen Lichtreiz, nicht nur gegen grelles Sonnen- oder Lampenlicht, sondern selbst gegen zerstreutes Tageslicht. L. ist ein nahezu regelmäßiges Symptom akuter Augenentzündungen oder Reizungen durch fremde Körper, ätzende Substanzen etc.; sie begleitet Masern und zuweilen Pocken und bleibt meist noch längere Zeit bestehen, wenn Augenentzündungen bereits behandelt und geheilt sind. Auch bei Trübungen der Hornhaut oder der Linse sind die Augen l., weil die Trübungen durch diffuse Zerstreuung des auffallenden Lichts das Gefühl der Blendung hervorrufen; in diesen Fällen wirkt Beschattung günstig, weil sie die Blendung aufhebt und die Pupille erweitert. Liegt starke Blendung durch Feuer (bei Hochöfen) oder durch Schneefelder oder Überreizung durch Nachtarbeiten vor, so ist Ruhe des Auges das beste Heilmittel; ferner empfehlen sich gefärbte Brillen, Aufenthalt im Freien, besonders im grünen Wald, und Narkotika. Vgl. Augenpflege und Lidkrampf.