MKL1888:Leuchten der Pflanzen

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Leuchten der Pflanzen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 732733
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Leuchten der Pflanzen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 732–733. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Leuchten_der_Pflanzen (Version vom 20.04.2023)

[732] Leuchten der Pflanzen, Lichterscheinungen, welche gewisse Pflanzen im Dunkeln zeigen sollen. Das nächtliche Leuchten mancher lebhaft gelben Blumen, [733] wie der von Tropaeolum, Lilium bulbiferum u. a., welches Linnés Tochter zuerst bemerkt haben soll, ist durch keine glaubhafte spätere Beobachtung bestätigt worden. Das smaragdgrüne Licht, welches die Vorkeime von Schistosteja osmundacea Web. et Mohr, eines in düstern Felsspalten Europas wachsenden Mooses, ausstrahlen, beruht nur auf einer Reflexerscheinung, welche das Tageslicht an den großen, blasenförmigen Zellen des Vorkeims hervorbringt. Dagegen leuchten Agaricus igneus, noctilucens und olearius besonders in feuchter, warmer Luft, und die Mycelstränge von A. melleus bedingen das Leuchten des faulen Holzes. Diese Lichtentwickelung ist von dem Vorhandensein von Sauerstoff abhängig und wird durch reichliche Zufuhr des Gases lebhafter; sie hängt also wohl mit der Atmung der Pilze zusammen.