Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Leuchsenring“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 731
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Leuchsenring. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 731. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Leuchsenring (Version vom 20.04.2023)

[731] Leuchsenring, Franz Michael (oder, wie er sich auch nannte: Monsieur Liserin), ein Litterat der Genieperiode des 18. Jahrh., insonderheit Typus der empfindsamen Wertherzeit, geboren 1746 zu Langenkandel im Elsaß, wurde 1769 Unterhofmeister beim Erbprinzen von Darmstadt und mit Fr. H. Jacobi, Herder, Goethe und dem Merckschen Kreis in Darmstadt bekannt, die aber fast sämtlich bald mit ihm brachen, da ihm niemand traute. Goethe schrieb sein Fastnachtsspiel vom „Pater Brey“ auf ihn, worin L. nach Jacobis Ausdruck „zwar in einer unsaubern Manier, aber doch nach dem Leben auf das treueste gezeichnet“ war. L. kam 1782 nach Berlin, wo er mit Nicolai, Biester und Mendelssohn in Verbindung trat, ging dann als Führer eines jungen Berliners nach der Schweiz und lebte später in Paris, wo er 1827 starb. Er war damit umgegangen, einen geheimen „Orden der Empfindsamkeit“ zu stiften. Vgl. Varnhagen v. Ense, Vermischte Schriften, Bd. 4.