Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Leucīt“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 743
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Leucīt. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 743. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Leuc%C4%ABt (Version vom 19.04.2023)

[743] Leucīt (Amphigen), Mineral aus der Ordnung der Silikate (Nephelingruppe), kristallisiert tetragonal, findet sich einzeln ein- und aufgewachsen, meist in kristallinischen Körnern und körnigen Aggregaten, ist grau, gelblich- und rötlichweiß, fett- bis glasglänzend, halbdurchsichtig bis kantendurchscheinend, Härte 5,5–6, spez. Gew. 2,45–2,50. Er besteht aus einem Kaliumaluminiumsilikat nach der Formel K2Al2Si4O12, enthält oft auch Natron und kommt in vielen Laven sowohl in großen Kristallen als mikroskopisch vor (Vesuv, Terra di Lavoro, Kaiserstuhl, Andernach), ebenso mikroskopisch in vielen Basalten und manchen Phonolithen. Er geht (Kaiserstuhl) durch Zersetzung in wasserhaltiges Silikat (Analcim) über. Bei Oberwiesenthal im Erzgebirge finden sich sehr große und äußerst scharfe, aber zersetzte Kristalle, welche nunmehr aus Sanidin und Kaliglimmer bestehen. In den Drusen der vesuvischen Auswurfsblöcke sind Leucitkristalle durch Sublimation entstanden.