Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Leibeshöhle“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 646
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Leibeshöhle. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 646. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Leibesh%C3%B6hle (Version vom 19.03.2023)

[646] Leibeshöhle (Coelōma), derjenige Hohlraum im Körper der meisten Tiere, welcher den Darmkanal und seine Anhänge (Leber etc.) sowie die andern Eingeweide umschließt, daher von der Darmhöhle wohl zu unterscheiden ist. Sie enthält eine Flüssigkeit, die entweder echtes Blut oder Blut mit Lymphe (sogen. Hämolymphe) ist und bei manchen Tieren in besondern Adern, bei andern jedoch nur in den zwischen den Eingeweiden bleibenden Lücken zirkuliert. In der Embryonalzeit ist sie zuerst häufig sehr umfangreich, engt sich jedoch bei der weitern Entwickelung stark ein und verschwindet auch wohl aus gewissen Körperteilen (z. B. aus dem Kopf) gänzlich. Bei den höhern Wirbeltieren, die ein Zwerchfell besitzen, zerfällt sie durch dieses in die Brust- und die Bauchhöhle und wird dann als Pleuro-Peritonealhöhle bezeichnet. Ausgekleidet ist sie bei diesen mit einer besondern Haut, welche außer ihren Wandungen auch noch die in ihr gelegenen Organe überzieht und Brust-, resp. Bauchfell (Pleura, resp. Peritoneum) heißt. In vielen Fällen hat sie nach außen eine oder mehrere Öffnungen, durch welche die in ihr enthaltenen Geschlechtsstoffe etc. entleert werden können oder auch (bei manchen Wassertieren) Wasser aufgenommen wird, das alsdann zur Schwellung des Körpers oder einzelner Teile desselben dient.