Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Laves“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 580
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Laves. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 580. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Laves (Version vom 04.08.2021)

[580] Laves, Georg Ludwig Friedrich, Architekt, geb. 17. Dez. 1789 zu Uslar im Hannöverschen, bildete sich auf der Kunstakademie zu Kassel und auf der Universität zu Göttingen und ward 1809 in dem damaligen Fuldadepartement und später bei den Kronbauten des Königreichs Westfalen beschäftigt. Nach Wiederherstellung des Königreichs Hannover erbaute er das neue Residenzschloß in Hannover nach einem bereits früher von Jussow entworfenen, aber von ihm völlig umgearbeiteten Plan, legte hierauf den Paradeplatz an, errichtete die Waterloosäule, einige Kasernen und das städtische Schützenhaus und leitete die Restauration der Ägidienkirche sowie des Lustschlosses Herrenhausen. Besonders verdient machte er sich durch die Erfindung eines neuen Balkenkonstruktionssystems (Lavessches Balkensystem) für Brückenbauten und Bedachungen großer Räume. Im J. 1838 zum Oberhofbaudirektor ernannt, ging er nach Italien, um die hauptsächlichsten Theater zu besichtigen, und erbaute später das neue Schauspielhaus in Hannover, das 1852 vollendet ward. L. huldigte im allgemeinen dem griechisch-römischen Stil, in welchem er auch zahlreiche Privatbauten ausgeführt hat. Er starb 30. April 1864 in Hannover.