Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Laurīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 563
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Laurīn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 563. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Laur%C4%ABn (Version vom 18.02.2023)

[563] Laurīn (Luaran, Luarin), in der deutschen Heldensage der Name eines Zwergenkönigs, der seinen Sitz in Tirol hatte und Kämpfe mit Dietrich von Bern bestand. Die Darstellung dieser Kämpfe bildet den Inhalt eines altdeutschen Heldengedichts: „L.“ oder „Der kleine Rosengarten“, dessen ursprüngliche Fassung wohl noch dem 12. Jahrh. angehört, das uns aber nur in einer Bearbeitung aus dem 13. Jahrh. erhalten ist. Als Verfasser geben einige Überarbeitungen Heinrich von Ofterdingen an. An den „L.“ schließt sich als eine Art Fortsetzung der „Walberan“ an, eine armselige Dichtung, deren Held Laurins Oheim Walberan ist, der ebenfalls mit Dietrich in Kampf gerät. Eine kritische Ausgabe beider Gedichte enthält der 1. Band des „Deutschen Heldenbuchs“ (Berl. 1866). Einzelausgaben des „L.“ besorgten Schade (Leipz. 1854), Schröer (Preßb. 1857), Zacher (in Haupts Zeitschrift, Bd. 11, S. 501 ff.), Müllenhoff (2. Aufl., Berl. 1886); einen Wiederabdruck des Textes nach dem alten Heldenbuch, worin „L.“ in verjüngter Sprache und mit verändertem Metrum erscheint, Keller (Stuttg. 1867).