MKL1888:Laternenträger

Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Laternenträger“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 541
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Laternenträger. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 541. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Laternentr%C3%A4ger (Version vom 23.04.2023)

[541] Laternenträger (Leuchtzirpe, Fulgora L.), Gattung aus der Ordnung der Halbflügler und der Familie der Leuchtzirpen (Fulgorina), große, buntfarbige Bewohner der Tropen, deren Kopf mit großem, verschieden gestaltetem Stirnfortsatz versehen u. auf der Unterseite dreikielig ist; die Fühler sind ganz kurz mit kugelrundem Endglied und feiner Borste, die Flügel lederartig, die vordern schmäler und länger als die hintern. Von dem surinamischen L. (F. laternaria L.), 8 cm lang, mit dickem, blasig aufgetriebenem, zweibuckeligem Kopffortsatz, wurde irrtümlich behauptet, daß er des Nachts leuchte, und davon hat die Familie den Namen erhalten. Er ist hell grünlichgelb, schwarz geädert und weiß gesprenkelt, auf den Hinterflügeln mit einem schwarzen Augenfleck, am Hinterleib mit reichlichen weißen Ausschwitzungen, findet sich mehrfach in Südamerika und wird von den Indianern für giftig gehalten. Der chinesische L. (F. candelaria L.), mit langem, dünnem, kegelförmigem Kopffortsatz, ist am Körper mennigrot, etwas dunkler auf den schwarz bespitzten Hinterflügeln, spangrün mit gelben Zeichnungen auf den Vorderflügeln. Er findet sich in Ostindien und China. Eine kleine, 10 mm lange, grüne Art, mit durchsichtig grün geäderten Flügeln und kegelförmigem Kopffortsatz (Pseudophana europaea L., s. Tafel „Halbflügler“), lebt in Südeuropa, auch in Deutschland auf trocknen, besonders an Schafgarbe und Wucherblumen reichen Wiesen.