Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Larissa“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Larissa“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 521
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Larisa
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Larissa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 521. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Larissa (Version vom 02.03.2024)

[521] Larissa (türk. Jenischehr), Hauptstadt des griechischen Nomos Pelasgiotis (Thessalien), am Salamvria (dem antiken Peneios) und an der Eisenbahn L.-Volo, ist Sitz eines griechischen Erzbischofs und eines Nomarchen, hat 8 Kirchen, 26 Moscheen und 4 Synagogen, ein Gymnasium, ein Hauptpostamt, das Appellationsgericht für die neuen Provinzen, Garnfärbereien (besonders in Rot), Seiden- und Baumwollmanufakturen, Saffiangerbereien, Tabaksfabrikation, Handel und (1881) 13,169 Einw. (über 1/3 Griechen, 1/3 Türken, der Rest spanische Juden, Walachen und mohammedanische Zigeuner). – Im frühern Altertum bis in die spätern Römerzeiten durch Handel und Gewerbe blühend, kam die Stadt unter den byzantinischen Kaisern und mehr noch unter den Türken sehr herab. L. wurde bereits im 5. Jahrh. zur Metropole erhoben, und sein Erzbischof hatte 15 Suffraganbischöfe unter sich. Unter Ali Pascha bildete es im griechischen Freiheitskrieg den Mittelpunkt der türkischen Operationen.


Jahres-Supplement 1890–1891
Band 18 (1891), Seite 556
korrigiert
Indexseite

[556] Larissa, Hauptstadt des gleichnamigen griech. Nomos, ist nach Philippson, welcher es 1890 besuchte, seit der griechischen Besitznahme stark gesunken und von 20,000 auf 13,600 Einw. zurückgegangen. Die wohlhabende türkische Bevölkerung ist bis auf geringe, der ärmsten Klasse angehörige Reste ausgewandert, ihre Moscheen, 26 an der Zahl, zerfallen in Ruinen; ein Ersatz durch Zuwanderung ist, von einer starken griechischen Garnison abgesehen, noch nicht erfolgt. Zwar hat man versucht, durch Verbreiterung der Straßen und Erbauung neuer Häuser der Stadt aufzuhelfen, aber die ökonomischen Verhältnisse der Bewohner sollen sehr traurige sein.