Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „L’Allemand“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 418
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L’Allemand. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 418. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:L%E2%80%99Allemand (Version vom 03.08.2021)

[418] L’Allemand (spr. lallmāng), 1) Fritz, Maler, geb. 1812 zu Hanau, bildete sich in Wien und trat zuerst 1835 als Künstler öffentlich auf. Er wählte zum Gegenstand seiner Darstellungen meist Szenen aus Österreichs Kämpfen seit 1848 und verstand es, bei aller Naturtreue den Stoff künstlerisch aufzufassen und geschickt zu gestalten. Seine Schlachtenbilder fanden an dem Kaiser einen besondern Gönner. L. starb 20. Sept. 1866 in Wien.

2) Siegmund, Maler, Neffe des vorigen, geb. 8. März 1840 zu Wien, entschied sich schon früh für die Malerei und empfing den ersten Unterricht von seinem Oheim und später von Chr. Ruben. Unter seinen ersten Bildern, die Episoden aus dem Krieg von 1859 in Oberitalien behandelten, gefielen besonders die französischen Offiziere auf dem Schlachtfeld von Magenta, gefallenen österreichischen Jägern Ehre bezeigend. Dann beteiligte er sich an den Illustrationen zu den von Quirin v. Leitner herausgegebenen „Gedenkblättern aus der Geschichte des österreichischen Heers“. 1864 malte er eine Episode aus der Schlacht bei Kolin, eine ebenso klar geordnete wie lebendige Komposition, die auch in koloristischer Beziehung von tüchtigem Studium zeugt (im Besitz des Kaisers von Österreich). Von seinen spätern Bildern sind zu nennen: das Gefecht bei Översee, die Erstürmung des Königsbergs, der Siegestag von Custozza, die Schlacht bei Caldiero (für den Erzherzog Albrecht), Einzug der Dampierre-Kürassiere in die Hofburg und das Pendant: Ankunft des Dragonerregiments Graf Sternberg in Wien. Er hat auch kleine Stimmungsbilder aus dem Kriegsleben und Bildnisse gemalt (Reiterporträt des Generals Laudon, Kaiser von Österreich).