Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lüben“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 948
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Lüben. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 948. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:L%C3%BCben (Version vom 10.07.2023)

[948] Lüben, Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, an der Linie Kamenz-Raudten der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Schloß, ein Amtsgericht, eine Zuckerfabrik, Fabrikation von Tuch und eisernen Armeesattelgestellen, 2 Dampfsägemühlen und (1885) mit der Garnison (1 Dragonerreg. Nr. 4) 5875 meist evang. Einw.

Lüben, 1) August, Volksschulpädagog, geb. 28. Jan. 1804 zu Golzow bei Küstrin, wurde 1822 Hilfslehrer am Seminar in Weißenfels unter Harnisch, 1825 Lehrer zu Alsleben an der Saale, 1829 Lehrer, später Oberlehrer und Leiter der Bürgerschule zu Aschersleben, 1850 Rektor der Bürgerschule zu Merseburg, 1858 Seminardirektor in Bremen, wo er 27. Okt. 1873 starb. Unter seinen zahlreichen methodisch-pädagogischen Schriften, denen L. hauptsächlich sein hohes Ansehen in der deutschen Lehrerwelt verdankt, hat besonders die „Anweisung zu einem methodischen Unterricht in der Pflanzenkunde“ (Halle 1832, 6. Aufl. 1879), der 1836 eine gleiche für den „Unterricht in der Tierkunde und Anthropologie“ (4. Aufl., Leipz. 1879) folgte, epochemachend gewirkt, indem sie den Unterricht, statt von einer systematischen Übersicht des betreffenden Naturreichs, von charakteristischen Repräsentanten jeder wichtigen Gruppe von Naturkörpern ausgehen ließ. Außerdem sind hervorzuheben: „Einführung in die deutsche Litteratur“ (mit Nacke, 9. Aufl., Leipz. 1882, 3 Tle.); „Die Hauptformen der äußern Pflanzenorgane“ (das. 1846, 2. Aufl. 1871) sowie die von ihm herausgegebenen Zeitschriften: „Pädagogischer Jahresbericht“ (seit 1857) und „Der praktische Schulmann“ (seit 1861). Vgl. „A. L., sein Leben und seine Schriften, von ihm selbst beschrieben“ (Leipz. 1873).

2) Adolf, Maler, geb. 1. Sept. (20. Aug.) 1837 zu Petersburg, bildete sich seit 1853 in Berlin, seit 1860 in Antwerpen, trat, durch äußere Verhältnisse gezwungen, hierauf zur Landwirtschaft über, gab dieselbe aber bald wieder auf und übte in Berlin selbständig seine Kunst aus, um 1876 nach München überzusiedeln. Seine Hauptwerke sind: verunglückte Medizin (sechsmal wiederholt, 1872); Entwischt (1872); Schützenzug (1876); Aschermittwoch (1876); Versteigerung, Schnaderhüpfel (1879); Wilderer (1883); der Gang zum Kranken (1886). Er behandelt mit Vorliebe humoristische Stoffe.