Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kuhlmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 284
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Kuhlmann. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 284. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kuhlmann (Version vom 29.01.2023)

[284] Kuhlmann, Karl Friedrich, Chemiker, geb. 22. Mai 1803 zu Kolmar, studierte Chemie in Straßburg und Paris, erhielt 1832 einen Lehrstuhl für angewandte Chemie in Lille, begründete hier und in der Nachbarschaft großartige chemische Fabriken, ward 1848 Direktor der Münze in Lille, später auch Mitglied des Conseil général du Nord, des Conseil général de l’agriculture, du commerce et des manufactures und Präsident der Handelskammer zu Lille. Er lieferte viele und wichtige Arbeiten über den Krapp, über Zemente, Dünger- und Salpeterbildung, führte die Saturation in die Zuckerfabrikation ein, schuf die Barytindustrie, durch welche die Barytsalze billige Handelsartikel wurden, arbeitete über die Kristallisation unlöslicher Verbindungen und zeigte die technische Verwendbarkeit der Kristallisationen. Außerdem lieferte er zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen und beteiligte sich nicht minder an der Diskussion und Bearbeitung volkswirtschaftlicher Aufgaben. Er starb 27. Jan. 1881 in Lille.