Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Krik“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 222
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Krik. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 222. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Krik (Version vom 28.10.2022)

[222] Krik (Creeks), zum appalachischen Volksstamm gehöriger Indianerstamm in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, wohnte früher in Georgia, Alabama und Tennessee, wurde aber 1836–38 in das Indianerterritorium westlich vom Mississippi versetzt. Ursprünglich wollen die K. aus einem Land jenseit des Ozeans von Westen her eingewandert sein. Dann sind sie durch Mexiko bis an die Küsten des Atlantischen Ozeans gezogen, wo sie die Utschi unterjochten, von denen Reste mit eigner Sprache noch jetzt unter ihnen leben. Sie schieden sich früher in zwei Abteilungen: eine nördliche, die Muskogie, und eine südliche, die Seminolen („Wegweiser“). Sie waren früher weit zahlreicher; 1840 zählte man noch 25,000, 1883 belief sich ihre Zahl auf nur 14,000 Seelen. Doch sind die K. bereits in der Kultur nicht unbedeutend vorgeschritten; sie sind zum Christentum bekehrt, es leben unter ihnen 15 Missionäre, sie besitzen 45 Kirchen, ihre Kinder besuchen die Schulen, zu deren Erhaltung religiöse Gesellschaften jährlich 4400 Doll. beitragen. Sie tragen sämtlich europäische Kleidung, und der größte Teil bedient sich des Englischen als Umgangssprache. Ihr Gebiet, welches durch den Canadian River von dem der Tschokta getrennt wird, hat einen Umfang von 1,286,198 Hektar; doch sind nur 640,000 Hektar davon kulturfähig, und wirklich angebaut durch die 3000 Familien, welche sich mit Ackerbau beschäftigen, sind erst 36,000 Hektar und zwar mit Weizen, Mais, Gerste u. a. Auch betreiben sie nicht unbedeutende Viehzucht; sie besitzen 110,000 Rinder, 40,000 Schweine, 26,000 Pferde, 15,000 Maultiere und 10,000 Schafe. Doch halten sich auch auf ihrem Land an 500 Weiße ungesetzlicherweise auf. Sie haben eine geschriebene Verfassung und wählen ihre Häuptlinge und Repräsentanten, welch letztere als Großer Rat (Grand Council) ihre gesetzgebende Versammlung bilden. Besonderes Ansehen gewannen die K. durch ihren Häuptling Macgillivray, der einen Bund zwischen den südlichen Indianern stiftete und 1813 das Fort Minas stürmte, von General Jackson aber so vollständig aufs Haupt geschlagen ward, daß sich die meisten Stämme der Union unterwarfen.