Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Krayenhoff“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Krayenhoff“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 171
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Krayenhoff. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 171. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Krayenhoff (Version vom 20.08.2021)

[171] Krayenhoff, Cornelius Rudolf Theodor, niederländ. General, geb. 2. Juni 1758 zu Nimwegen, studierte in Harderwijk Medizin und praktizierte nachher in Amsterdam. Beim Ausbruch der bürgerlichen Unruhen in Holland (1795) ging er zu den Franzosen über und übernahm auf Pichegrus Wunsch den Befehl über die Amsterdamer Garde. Im Mai 1795 wurde er zum Oberstleutnant und Kontrolleuradjunkten der Befestigungen ernannt. Im Auftrag der Regierung der Batavischen Republik (1798) fertigte er eine neue Karte der nördlichen Provinzen der Niederlande, die 23 Jahre später erschien und noch jetzt zu den genauesten dieses Landes gehört. Der König Ludwig Napoleon ernannte K. 1805 zu seinem Generaladjutanten, dann zum Generaldirektor des Kriegsdepots, später zum Generalmajor und endlich 1809 zum Kriegsminister, und K. rechtfertigte während der Feldzüge von 1805, 1806 und 1809 glänzend das ihm geschenkte Vertrauen. Nach dem freiwilligen Rücktritt Ludwigs (1810) ward er von Napoleon zum Generalinspektor des Geniewesens ernannt, erklärte sich aber im Oktober 1813 für die Partei der Patrioten. Als Gouverneur von Amsterdam befehligte er die erfolglose Belagerung von Naarden. 1814 erhielt er den Auftrag, an der Spitze des Geniekorps den sogen. Waterstaat, d. h. die Verwaltung der Brücken und Dämme, zu organisieren. 1815 wurde er zum Baron ernannt. Später betraute ihn der König mit einer Sendung nach Curassao. Von dort zurückgekehrt, wurde er, wegen Betrugs beim Bau der Südfestungen angeklagt, zur Disposition gestellt, 1830 nach seiner Freisprechung pensioniert und lebte fortan zu Nimwegen in Geldern, wo er 24. Nov. 1840 starb. Als Schriftsteller hat sich K. bekannt gemacht durch den „Précis historique des opérations géodésiques et astronomiques faites en Hollande par le L.-G. K.“ (Haag 1815), den „Entwurf zu dem Ableiten des Niederrheins in die Yssel“ (Nimw. 1823) und den „Entwurf, den Strömen Waal und Maas eine andre Richtung zu geben“ (das. 1823).