Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kottăbos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 124
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Kottăbos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 124. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kott%C4%83bos (Version vom 04.04.2023)

[124] Kottăbos (griech.), ein ziemlich geistloses, von den Griechen mit besonderer Vorliebe bei Trinkgelagen getriebenes Spiel, bei welchem es darauf ankam, auf dem Sofa liegend, einige Tropfen Wein in möglichst hohem Bogen nach einem Ziel, einem ehernen Becken oder einer Schale (Kottabeion), so zu schleudern, daß nichts vergossen und das Ziel mit vernehmlichem Klatsch getroffen wurde. Erhöht wurde die Schwierigkeit dadurch, daß der Wein erst den Kopf einer an dem Kottabeion befestigten kleinen menschlichen Figur (Manes genannt) treffen und von da abprallend mit Geräusch in die Schale fallen mußte. Mit dem Spiel, das aus Sizilien stammte und etwa im 4. Jahrh. v. Chr. aus der Mode kam, war auch eine Art Liebesmantik verbunden.