Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kotbrechen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 121
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Kotbrechen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 121. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kotbrechen (Version vom 11.08.2024)

[121] Kotbrechen (Ilĕus, Darmgicht, Miserere), das Erbrechen gelber, nach Kot riechender Massen, ist ein Krankheitssymptom, welchem entweder ein mechanischer Verschluß oder eine starke Verengerung des Darmkanals an einer tiefern, dem Mastdarm nähergelegenen Stelle, selten eine abnorme Kommunikation zwischen Magen und Dickdarm, nicht selten auch eine Lähmung des Darms infolge von Entzündung des Bauchfelles sowie von Typhus zu Grunde liegt. Wahres K. ist selten, in der Regel ist es vielmehr nur der Inhalt des Dünndarms, welcher entleert wird und allerdings auch schon einen dem Kot ähnlichen, sehr intensiven Geruch besitzt. Das K. ist immer ein höchst bedenkliches Übel, wenn es auch zuweilen, selbst in scheinbar verzweifelten Fällen, gelingt, die die Fortbewegung des Darminhalts hindernde Ursache, wie verhärtete Fäces, fremde Körper etc., zu beseitigen. Werden aber die Unterleibsschmerzen sehr heftig, die ausgebrochenen Massen schwarz, hat sich Brand der Darmwand oder Durchbruch und allgemeine Bauchfellentzündung gebildet, wie bei eingeklemmmten Brüchen und Darmverschlingung, welche meistens das Grundleiden bilden, vorkommt, so ist kaum Genesung zu hoffen.