Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Korrektūr“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 101
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Korrektūr. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 101. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Korrekt%C5%ABr (Version vom 12.03.2021)

[101] Korrektūr (lat.), die gewöhnlich durch besondere Korrektoren besorgte „Verbesserung“ aller von dem Schriftsetzer gemachten Fehler (Korrigenda), auch in Bezug auf Inkonsequenzen in der Rechtschreibung, der Interpunktion, in Abkürzungen, Citaten etc. Zugleich hat der Korrektor seine Aufmerksamkeit auf das richtige Fortlaufen der Seitenzahlen, Normen, Signaturen, der Kapitel- und Paragrapheneinteilung, Kolumnenüberschriften, die Symmetrie bei Versen, Tabellen etc. zu richten. Die Verbesserungen werden am Rande des Korrekturabzugs „gezeichnet“, und zwar hat man für öfters wiederkehrende Satzfehler gewisse Zeichen (Korrekturzeichen). Die wichtigsten der letztern sind etwa: ₰, entstanden aus d, der Abkürzung des lateinischen Wortes deleatur („man tilge“), deutet an, daß ein Buchstabe etc. ausfallen soll; , entstanden aus v, d. h. vertatur („man kehre um“), daß ein Buchstabe verkehrt gesetzt sei; oder bezeichnet dem Setzer ein zu sperrendes Wort, umgekehrt ein fälschlich gesperrt gesetztes Wort; bezeichnet einen fehlenden Zwischenraum zwischen zwei Wörtern oder Buchstaben, eine Umstellung, # einen „Spieß“, d. h. ein mit abgedrucktes Ausschluß- oder Durchschußstückchen, das vom Setzer niederzudrücken ist, etc. Von einem guten Korrektor wird große Belesenheit, vielseitige Bildung, aber auch zugleich ein typographisch geschultes Auge verlangt, dem selbst geringe Ungleichheiten des Satzes nicht entgehen. Vgl. Lorck, Herstellung von Druckwerken (4. Aufl., Leipz. 1883); Bertram, Manuskript und K. (Halle 1875); Waldow, Anleitung zum Zeichnen von Korrekturen (2. Aufl., Leipz. 1878); Tassis, Guide du correcteur (9. Aufl., Par. 1884); Lefevre, Guide pratique du compositeur (2. Aufl., das. 1883).