Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Korkstein“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 497
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Korkstein. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 497. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Korkstein (Version vom 27.12.2024)

[497] Korkstein, ein von der Firma Grünzweig u. Hartmann in Ludwigshafen Anfang der 80er Jahre erfundener und ihr patentierter Baustoff, bestehend aus einem Gemenge von bohnen- oder erbsengroß zerkleinerten Korkabfällen, Thon und Luftkalk, welches in geeignete Formen gepreßt und bei 120–150° getrocknet wird. Die Korksteine sind sehr porös, leicht (spez. Gew. 0,3), verhältnismäßig unverbrennlich und besitzen ein sehr geringes Wärmeleitungsvermögen. Ihr Aussehen ähnelt dem der rheinischen Schwemmsteine. Im Normalziegelformat (25 : 12 : 6,5 cm) wiegt ein K. 600 g, d. h. etwa den sechsten Teil eines Normalziegels; seine Druckfestigkeit ist im Mittel 2,8 kg für das Quadratzentimeter. Man fertigt aus Korksteinen leichte, der besondern Unterstützung nicht bedürftige Trennungswände, unbelastete Gewölbe und Zwischendecken sowohl zwischen Geschoßbalkenlagen als zwischen den Sparren von Dächern, die gleichzeitig Raumdecken sind und der Isolierung bedürfen. Auch zum Überpflastern kalter Fußböden werden sie mit Vorteil verwandt und überall da, wo es sich um Schutz gegen Feuchtigkeit oder Temperaturausgleich handelt, z. B. bei Kellerwänden, Fensterbrüstungen, Eiskellern.