Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Korkbildnerei“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 94
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Korkbildnerei. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 94. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Korkbildnerei (Version vom 09.01.2023)

[94] Korkbildnerei (griech. Phelloplastik), die von dem Architekten Agostino Rosa in Rom um 1780–1790 erfundene Kunst, römische und griechische Baudenkmäler aus geschnittenem Kork in verjüngtem Maßstab darzustellen. In Deutschland brachte der Baurat May in Aschaffenburg seit 1795 diese Kunst auf eine hohe Stufe der Vollkommenheit, indem er sie auf Nachbildung gotischer Bauwerke anwendete. Die käuflichen Korktafeln werden durch Pressen zwischen Holztafeln geebnet und dann abgehobelt. Die Zerteilung und fernere Ausarbeitung wird mittels Laubsägen, Lochsägen, scharfer Messer, Grabstichel, Raspeln, Preßformen von hartem Holz, Messing oder Eisen etc. bewirkt. Die Nachbildungen in Kork übertreffen diejenigen in Holz, Pappe und Papiermaché, indem die natürliche Beschaffenheit des Korks schon das Ansehen der vom Zahn der Zeit angegriffenen Mauerwerke nachahmt; doch ist die K. gegenwärtig durch die Menge neuerer mechanischer Reproduktionsmittel in den Hintergrund gedrängt worden. Vgl. „Felloplastik, oder die Kunst, Modelle von antiken Gebäuden in Kork darzustellen“ (Gotha 1804)[WS 1].

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Felloplastik oder die Kunst Modelle von antiken Gebäuden in Kork darzustellen. Gotha: Ettingersche Buchhandlung, 1804 e-rara.ch