Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kolár“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 929
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Kolár. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 929. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kol%C3%A1r (Version vom 07.10.2024)

[929] Kolár, Joseph Georg, böhm. Dramatiker, geb. 9. Febr. 1812 zu Prag, studierte daselbst Philosophie, war darauf Hauslehrer in Pest und wendete sich später dem Theater zu. Er war seit 1839 Mitglied des Prager landständischen Theaters, in welchem damals neben den deutschen böhmische Sonntagsvorstellungen gegeben wurden, wurde 1869 Direktor des böhmischen Theaters und lebt gegenwärtig als Schriftsteller in Prag. Unter seinen zahlreichen Dramen sind zu nennen: „Monika“ (1847), im Stil der Schicksalstragödien; „Žižkova smet“ („Ziskas Tod“, 1850); „Magelona“ (1851), historisches Trauerspiel aus den Zeiten Rudolfs II.; „Prazkižid“ (1872); „Smiricti“ (1881), aus den Zeiten des Dreißigjährigen Kriegs; „Primator“ (1883) etc. K. war ein hervorragender Charakterdarsteller auf der Bühne und weiß auch in seinen Dramen interessante Typen zu schaffen. Er hat überdies vortreffliche Übersetzungen Goethescher („Faust“, „Egmont“) und Schillerscher („Kabale und Liebe“, „Wallenstein“ etc.) Dramen geliefert und sich als geistreicher Kunstkritiker bewährt.