Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kleombrŏtos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 836
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Kleombrŏtos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 836. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kleombr%C5%8Ftos (Version vom 15.01.2023)

[836] Kleombrŏtos, Name mehrerer Spartaner: 1) zweiter Sohn des spartan. Königs Anaxandridas, Bruder des Leonidas, lagerte sich 480 v. Chr. vor der Schlacht von Salamis mit der peloponnesischen Landmacht auf dem Isthmus, um einen Einfall der Perser zu verhüten, und starb bald darauf. Seine Söhne waren: Pausanias, der Sieger von Platää, und Nikomedes, Befehlshaber in der Schlacht bei Tanagra.

2) K. I., Sohn des Königs Pausanias, der 394 v. Chr. aus Sparta vertrieben wurde, folgte seinem Bruder Agesipolis I. auf dem Thron von Sparta und befehligte nach der Vertreibung der Spartaner aus der Kadmeia die erste (378) und vierte (376) erfolglose Expedition gegen Theben. 375 eilte er den von den Thebanern bedrängten Phokern erfolgreich zu Hilfe, verlor aber 371 gegen Epameinondas bei Leuktra Schlacht und Leben.

3) K. II., Schwiegersohn des spartan. Königs Leonidas II. und dessen Nachfolger, als dieser infolge seiner Opposition gegen die Reformen seines Mitkönigs Agis IV. 242 v. Chr. seiner Würde entsetzt worden war. Aber schon zwei Jahre später kehrte Leonidas an der Spitze seiner siegreichen Partei nach Sparta zurück und zwar mit dem bittersten Haß gegen K., weil sich dieser, obgleich sein Schwiegersohn, seinen Gegnern angeschlossen hatte. K. flüchtete vor der Rache des Schwiegervaters in das Heiligtum Poseidons und erhielt nur auf Bitten seiner edlen Gattin Chilonis das Leben geschenkt, mußte aber in die Verbannung gehen.