Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Klüver“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 862
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Klüver. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 862. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kl%C3%BCver (Version vom 13.01.2023)

[862] Klüver (Cluver, lat. Cluverius), Philipp, verdienter deutscher Geograph und Altertumsforscher, geb. 1580 zu Danzig, sollte in Leiden die Rechte studieren, widmete sich aber der Erd- und Altertumskunde, weshalb ihm sein Vater jede Unterstützung entzog. Die Not zwang ihn, zwei Jahre lang österreichische Militärdienste zu nehmen; dann kehrte er nach Leiden zu seinen Studien zurück, machte hierauf eine Reise durch England, Schottland, Frankreich, Deutschland und Italien und ließ sich endlich abermals in Leiden nieder, von den Kuratoren der Hochschule durch einen Jahrgehalt in den Stand gesetzt, seinen litterarischen Bestrebungen sorgenfrei zu leben. Er starb bereits 1623. K. schrieb: „Introductio in universam geographiam tam veterem quam novam“ (Leiden 1629 u. öfter; am vollständigsten von Bruzen de la Martinière, Amsterd. 1729; deutsch 1733), der erste gelungene Versuch einer systematischen Behandlung der historisch-politischen Geographie nach ihrem ganzen Umfang; „De tribus Rheni alveis atque ostiis et de quinque populis quondam accolis“ (das. 1611; abgedruckt in Scrivers „Antiquitates inferioris Germaniae“, das. 1619 und 1631); „Sicilia, Sardinia et Corsica antiqua“ (das. 1619); „Italia antiqua“ (das. 1623); „De Francis et Francia“ (in A. Duchesnes „Historiae Francorum scriptores“, Bd. 1) etc.