Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kirchberg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kirchberg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 747
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Kirchberg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 747. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kirchberg (Version vom 08.06.2022)

[747] Kirchberg, 1) Stadt im preuß. Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Simmern, 427 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, eine Synagoge, eine Lateinschule, ein Amtsgericht, bedeutende Vieh- und Fruchtmärkte und (1885) 1348 meist evang. Einwohner. K., die älteste Stadt des Hunsrückens (seit 1249), gehörte ehedem den Grafen von Sponheim, nach deren Aussterben es in den gemeinsamen Besitz der Pfalz und Badens kam. Von 1707 bis 1794 war es ganz bei Baden, fiel alsdann an Frankreich und 1814 an Preußen. – 2) Stadt in der sächs. Kreis- und Amtshauptmannschaft Zwickau, an der Linie Wilkau-Saupersdorf der Sächsischen Staatsbahn, 360 m ü. M., hat eine Kirche, ein Amtsgericht, bedeutende Streichgarnspinnerei, Tuch- und Wollwarenfabrikation, eine Dampfheizrohrfabrik, eine mechanische Weberei für Möbelstoffe und (1885) 6949 fast nur evang. Einwohner. – 3) Stadt im württemberg. Jagstkreis, Oberamt Gerabronn, an der Jagst, hat ein Schloß des Fürsten von Hohenlohe mit Park, Kunst- und Altertümersammlung, starke Gerberei und (1885) 1238 meist evang. Einwohner. – 4) (Oberkirchberg) Pfarrdorf im württemberg. Donaukreis, Oberamt Laupheim, an der Iller, in einer in paläontologischer Hinsicht sehr bemerkenswerten Gegend (Versteinerungen von Schnecken, Süßwassertieren, Fischen etc.), hat 575 kath. Einwohner und ist Hauptort der Herrschaft K., welche den Grafen Fugger aus der Linie K.-Weißenhorn gehört. – 5) (K. am Wald) Marktflecken in der niederösterreich. Bezirkshauptmannschaft Waidhofen, an der Thaya, mit Schloß und Park und 848 Einw., wurde lange Zeit von Karl X. von Frankreich bewohnt. K. ist der Geburtsort des Dichters Robert Hamerling. – 6) (K. am Wechsel) Marktflecken in der niederösterreich. Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen, mit schöner Kirche, (1880) 1161 Einw. und zahlreichen Hammer- und Sägewerken. Dabei die Hermannshöhle, eine ausgedehnte Stalaktitengrotte.