Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kielland“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 718
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Kielland. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 718. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kielland (Version vom 13.09.2023)

[718] Kielland, Alexander L., norweg. Romanschriftsteller, geb. 18. Febr. 1849 zu Stavanger, studierte in Christiania, wurde daselbst Doktor, verbrachte dann einige Zeit in Paris und lebt jetzt in glänzenden Verhältnissen als Besitzer einer Ziegelfabrik in Malk bei Stavanger. Nachdem er schon während seiner Studienzeit in Zeitschriften als Schriftsteller aufgetreten war, gab er 1879 seine erste Sammlung „Novelletter“ (4. Aufl. 1885) heraus, denen in kurzer Zeit die Romane „Garman and Worse“ (Kopenh. 1880) und „Skipper Worse“ (das. 1882), drei kleinere dramatische Arbeiten („For Scenen“, 1880), und „Nye Novelletter“ (das. 1880), die weitern Romane: „Arbeidsfolk“ (das. 1881), „Gift“ (das. 1883), „Fortuna“ (das. 1884) und neuerdings „Sne“ und das Lustspiel „Tre Par“ (1886) folgten. Anfangs in den Fußstapfen der Franzosen gehend, hat sich K. später ganz dem heimischen Boden zugewandt und der realistischen Schule der Dänen angeschlossen, indem er seine Gestalten mit glücklicher Hand aus dem vollen Leben der Gegenwart greift und das Leiden und Ringen der Zeit in lebhaften Bildern vor Augen führt. Die Komposition seiner Erzählungen ermangelt hier und da der Straffheit, die Idee aber ist immer glücklich, und die einzelnen Szenen sind trefflich ausgeführt. Seine dramatischen Arbeiten sind anmutige Novellen in Dialogform. Die meisten seiner Werke erschienen auch in deutscher Übersetzung.