Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kakodȳl“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 373374
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Kakodȳl. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 373–374. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kakod%C8%B3l (Version vom 12.10.2022)

[373] Kakodȳl (Arsendimethyl) As2(CH3)4, ein Bestandteil von Cadets rauchender Flüssigkeit, welche entsteht, wenn man arsenige Säure mit essigsaurem Kali destilliert. Es bildet eine farblose, höchst giftige Flüssigkeit, riecht äußerst widerlich, siedet bei 170°, entzündet sich an der Luft und gibt bei langsamem Luftzutritt Kakodyloxyd, Alkarsin, Arsendimethyloxyd As2(CH3)4O. Dies bildet den Hauptbestandteil von Cadets Flüssigkeit, stinkt ebenfalls, ist sehr giftig, siedet bei 150°, verbindet sich mit Säuren und Basen und oxydiert sich an der Luft zu Kakodylsäure As(CH3)2O.OH. Diese bildet farb- und geruchlose Kristalle, schmeckt schwach sauer, ist [374] nicht giftig, bildet mit Basen Salze, ist schwer oxydierbar, aber leicht reduzierbar. Man bedient sich des Kakodyls bisweilen zur Entdeckung des Arsens, indem man die fragliche Substanz mit essigsaurem Kali erhitzt und auf den sich entwickelnden Geruch achtet.