Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kürschner“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kürschner“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 350
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: Joseph Kürschner
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Kürschner. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 350. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:K%C3%BCrschner (Version vom 17.01.2023)

[350] Kürschner (von dem alten, jetzt abgestorbenen Kürse oder Kursche, d. h. Pelzkleid), ehemals zünftige Handwerker, welche allerlei Pelzwaren verfertigen, das Pelzwerk färben und zurichten und oft zugleich auch Mützenmacher sind. Vgl. Klette, Handbuch für K. (Dresd. 1881).

Kürschner, Joseph, Schriftsteller, geb. 20. Sept. 1853 zu Gotha, arbeitete einige Jahre als praktischer Techniker, studierte dann mehrere Jahre auf der Universität zu Leipzig und ließ sich, die litterarische Laufbahn einschlagend, in Berlin nieder. Schon 1872 hatte er die theaterhistorische Broschüre „Konrad Ekhofs Leben und Wirken“ (Wien) herausgegeben und bearbeitete im Anschluß daran vorzugsweise das Gebiet der Theatergeschichte. Auf eine „Theatralische Nekrologie“ (Berl. 1875) ließ K. zwei Jahrgänge einer „Chronologie des Theaters“ (das. 1876 u. 1877) und diesen zwei Jahrgänge eines „Jahrbuchs für das deutsche Theater“ (Leipz. 1878–79) u. a. folgen. 1881 übernahm er die Redaktion der Monatsschrift „Vom Fels zum Meer“ in Stuttgart, wo er auch die Herausgabe der „Kollektion Spemann“ und der „Deutschen Nationallitteratur“ leitet, und wurde in demselben Jahr vom Herzog Ernst zu Koburg-Gotha zum Professor ernannt. Zugleich redigierte K. bis 1882 das offizielle Organ der deutschen Autorengenossenschaft: „Neue Zeit“ sowie 1885–86 die „Deutsche Schriftstellerzeitung“, veröffentlichte ein „Taschen-Konversationslexikon“ (Stuttg. 1884) und gibt (vom 5. Jahrgang ab) den von ihm erworbenen „Allgemeinen deutschen Litteraturkalender“ (das. 1882 ff.) und seit 1886 das „Richard Wagner-Jahrbuch“ heraus.