Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kürassiere“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 338
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Kürassiere. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 338. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:K%C3%BCrassiere (Version vom 07.12.2023)

[338] Kürassiere (mittelalterlich Kürisser, Korazzen), ursprünglich neben den von Kopf bis zu Fuß gepanzerten Lanzenreitern (Lantzierern), welche direkt aus dem Rittertum übernommen waren, die nur mit Schwert und zwei Faustrohren bewaffneten Reiter. Beim Aufhören jener blieben die K. als eigentlich schwere Kavallerie. Sie trugen anfänglich einen Helm mit Visier, schußsicheres Brust- und Rückenstück, Hüftschurz und Schenkelstücke bis übers Knie, welche sich nach und nach bis auf den Stahlhelm ohne Visier und den ganzen Küraß (Brust- und Rückenstück) verminderten. Auch in dieser schwächern Rüstung bestehen K. jetzt, durch die Tradition gehalten, nur noch in Deutschland (12 Regimenter), Frankreich (12 Reg.) und Rußland (4 Reg.), und ihr Eingehen ist wohl lediglich eine Frage der Zeit. Vgl. Reiterei.