Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Küßnacht“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Küßnacht“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 356
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Küßnacht. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 356. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:K%C3%BC%C3%9Fnacht (Version vom 18.11.2022)

[356] Küßnacht, 1) Ort im schweizer. Kanton Schwyz, am Fuß des Rigi und am Oberende des Küßnachter Sees, einer Bucht des Vierwaldstätter Sees (Dampferstation), unweit der Station Immensee-K. der Gotthardbahn, in einem reizenden Gelände zwischen Weinbergen, Obstbäumen und Wiesen gelegen, mit (1880) 3203 Einw. In der Nähe zeigt man noch die Trümmer der 1308 zerstörten angeblichen Burg des Landvogts Geßler, ferner die Tells-Kapelle am Weg nach Immensee, an der Stelle, wo Tell den Landvogt erschossen haben soll. Die bekannte Hohle Gasse ist durch den Straßenbau jetzt ziemlich ausgefüllt und nur noch auf kurzer Strecke ein eng eingeschnittener Weg, auf beiden Seiten von Bäumen überragt. Auf einem Brunnen zu K. befindet sich ein 1843 errichtetes Standbild Tells. In der Umgegend ist auch die Ruine des Lust- und Jagdschlosses Neu-Habsburg, welches oft Aufenthalt des nachmaligen Königs Rudolf war und 1352 von den Luzernern zerstört wurde. Die Begebenheit mit dem Priester, welche den Gegenstand von Schillers „Graf von Habsburg“ bildet, wird in diese Gegend versetzt. 1424 schloß sich K. an den Kanton Schwyz an. Am 1. Mai 1798 fand bei K. ein Treffen zwischen Schwyzern und Franzosen statt. – 2) Dorf im schweizer. Kanton Zürich, am rechten Ufer des Zürichsees, Dampferstation, mit (1880) 2750 Einw. In den Gebäuden der ehemaligen Johanniterkomturei befindet sich das kantonale Lehrerseminar. In der Nacht vom 8.–9. Juli 1778 wurde der Ort durch einen Wolkenbruch und Überschwemmung heimgesucht.