Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Jeziden“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 219
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Jeziden. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 219. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Jeziden (Version vom 21.07.2021)

[219] Jeziden, eine ca. 2 Millionen Köpfe starke religiöse Sekte, die, in den türkischen Provinzen Damaskus, Aleppo, Diarbekr, Mardin, am Sindschargebirge und im Gebiet von Schechan in der Provinz Mosul, endlich im russischen Gouvernement Eriwan zerstreut in Dörfern lebt. Ihre Religion ist ein verworrenes Gemisch von Mohammedanismus, Zendavesta und auch wohl ein wenig Christentum, verbunden mit einem Kultus des einst gefallenen, später jedoch mit Gott wieder vereinigten Engels Melek Taus. Diesen selbst erklären die J. für den Stifter ihrer Religion, der in Gestalt des Scheich Jezid (daher ihr Name), eines Sohns des Kalifen Muawija, auf Erden erschien, hingegen als Erneuerer derselben verehren sie den „Propheten“ Scheich Adi, dessen Grabmal sich im einstigen Kloster Lalisch, im Gebiet von Schechan, Provinz Mosul, befindet. Vgl. Browski, Die J. und ihre Religion (im „Ausland“ 1886, Nr. 39 u. 40).