Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Jewdokimow“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 219
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Jewdokimow. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 219. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Jewdokimow (Version vom 21.07.2021)

[219] Jewdokimow, Nikolai Iwanowitsch, Graf, russ. General, geb. 1804, trat früh in das Heer ein, focht unter Jermolow am Kaukasus und that sich besonders in den Kämpfen gegen Schamyl hervor. Durch wichtige Erfolge, wie den Sieg beim Aul Ismail 1858 etc., gelang es J. im April 1859, die Residenz Schamyls, Weden, in seine Gewalt zu bringen, was des letztern Gefangennehmung in Gunib und die Unterwerfung des ganzen östlichen Kaukasus zur Folge hatte. J. ward dafür in den Grafenstand erhoben und zum Generaladjutanten des Kaisers ernannt. 1861 wurde er beauftragt, auch die Tscherkessenstämme des westlichen Kaukasus zur Unterwerfung zu zwingen. In dreijährigem Kampf engte er sie immer mehr ein, bis er ihnen 28. April 1864 ihre letzte Stütze, das feste Wardan, wegnahm und so nur noch die Wahl ließ zwischen Unterwerfung oder Auswanderung nach der Türkei. Die Mehrzahl wählte die letztere, der Rest aber ward nach Kuban versetzt und ihr ehemaliges Gebiet russischen Ansiedlern zugewiesen. Nach Beendigung jenes Kriegs begab er sich nach Tiflis, wo er dem Statthalter im Kaukasus, dem Großfürsten Michael, zur Seite stand. Die letzte Zeit seines Lebens verbrachte er in Pjatigorsk, nachdem er 1870 in den Ruhestand getreten war. Er starb 1873.