Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Jeton“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 218
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Jeton. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 218. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Jeton (Version vom 02.04.2023)

[218] Jeton (franz., spr. schö̆tóng), Spielmarke, Rechenpfennig, v. franz. jeter, „werfen“, weil man beim Spiel jeden Verlust in solchen Marken auf den Tisch warf und am Schluß desselben die Marken zusammenzählte, um danach den Gesamtverlust zu berechnen. Solche Jetons gab es schon im Altertum. Es sind uns deren aus dem 10. Jahrh. erhalten. Sie wurden aus Kupfer, Silber und Gold, erst in neuerer Zeit aus Elfenbein, Perlmutter, Bronze, Knochen etc. verfertigt. Man versah sie schon frühzeitig mit auf das Spiel bezüglichen Inschriften, später mit den Wappen und Devisen der Besitzer. Man nannte Jetons auch kleine Denkmünzen, die bei Krönungen, Einzügen und ähnlichen Festlichkeiten unter das Volk geworfen wurden. Jetons de présence sind Marken, welche von Akademien und Gesellschaften an alle Mitglieder verteilt werden, die einer Sitzung beiwohnen, und die bisweilen durch Geld wieder eingelöst werden.