Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Jephtha“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 195
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Jephtha. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 195. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Jephtha (Version vom 20.07.2021)

[195] Jephtha, sechs Jahre lang einer der Richter in Israel, natürlicher Sohn Gileads, ward von seinen Stammesgenossen, nachdem er von seinem väterlichen Erbe vertrieben war und ein Freibeuterleben im Lande Tob geführt hatte, zum Anführer gegen die Ammoniter gewählt. Als solcher gelobte er, Gott für einen geschenkten Sieg das zu opfern, was ihm bei der Rückkehr vor seiner Hausthür zuerst begegnen würde. Es war dies seine schon erwachsene Tochter, sein einziges Kind, gleichsam die hebräische Iphigenie. Die Rabbiner des Talmuds lehren, J. habe nur den Erlös an Geld für die Tochter zu zahlen brauchen, verdammten aber allgemein ein derartiges gesetzwidriges Gelübde, während neuere Ausleger diese im Richterbuch (Kap. 11) erwähnte Opferung von der Weihe der Tochter zu jungfräulichem Leben verstehen wollen und andre einen Mythus in der Erzählung sehen.