MKL1888:Inverneßshire
[1010] Inverneßshire, Grafschaft im nordwestlichen Schottland, besteht aus einem kontinentalen Teil, welcher sich von der Nordsee bis zum Atlantischen Ozean erstreckt, und aus einer Anzahl Inseln (im ganzen 250, darunter Skye, Eigg, Uist, St. Kilda u. a. der Hebriden). Der Flächengehalt beträgt 10,960 qkm (194,3 QM.), mit (1881) 90,454 Einw. Die Wasserscheide hält sich ganz in der Nähe der atlantischen Küste, und jenseit derselben liegen die halbinselartigen Landschaften Glenelg, Knoidart, Arasaig und Moidart. Die große Thalspalte Glenmore (s. d.) trennt den Hauptteil der Grafschaft in zwei ungleiche Hälften, deren östliche einen Teil des Strathspey bildet, in seinem obern Teil als Badenoch bekannt. I. ist ein Gebirgsland, von den Grampians und ihren Verzweigungen erfüllt, und innerhalb seiner Grenzen erhebt sich Ben Nevis (1343 m), der höchste Berg der britischen Inseln. An Höhe stehen ihm nur wenig nach die im NW. sich erhebenden Ben Attow (1219 m), Mam Soul (1177 m) und Scour na Lapich (1150 m). Wald ist im Glenmore und seinen Nebenthälern ziemlich häufig. Auf Ackerland kommen 1885 nur 3,3 Proz., auf Wiesen 2,2 Proz., auf Wald 6 Proz. Viehzucht bildet die Haupterwerbsquelle der Bewohner (1885: 51,279 Rinder, 684,246 Schafe). Der Fischfang, namentlich an der sehr zerrissenen Westküste, ist von Bedeutung. Handstuhlweberei wird als Hausindustrie betrieben. Die Mehrzahl der Bewohner (71 Proz.), namentlich auf den Inseln, bedient sich noch der gälischen Sprache, ist aber der alten Hochlandstracht nicht treu geblieben. Hauptstadt ist Inverneß (s. d.).