Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hugo Capet“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 774
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Hugo Capet. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 774. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hugo_Capet (Version vom 12.07.2021)

[774] Hugo Capet (von dem geistlichen Kleid Cappa, das er als Laienabt des Klosters St.-Martin in Tours trug), Stifter des kapetingischen Königshauses (s. Kapetinger), der älteste Sohn von Hugo 1) und Hedwig, der Schwester Kaiser Ottos I., erhielt nach seines Vaters Tod 956 das Herzogtum Francien nebst den Grafschaften Paris und Orléans. Nachdem schon unter der Regierung des Karolingers Ludwig V., über den er die Vormundschaft führte, die ganze königliche Gewalt in seinen Händen gelegen, ward er nach dessen Tod auf der Wahlversammlung der großen Kronvasallen in Noyon zum König von Frankreich erwählt und 3. Juli 987 in Reims gekrönt. Doch behielt auch das legitime Haus der Karolinger seine Anhänger, und mit deren Hilfe bemächtigte sich der Bruder Lothars II., Herzog Karl von Lothringen, der Feste Laon. Immer zahlreichere Freunde schlossen sich dem rechtmäßigen Thronprätendenten an, bis H., in verräterischem Einverständnis mit dem Bischof von Laon, Karl und dessen Neffen und Verbündeten, den Erzbischof Arnulf von Reims, in seine Gewalt bekam. Der Rest von Hugo Capets Regierung verstrich in vergeblichen Versuchen, das tief gesunkene königliche Ansehen wieder zu heben. Er starb 24. Okt. 996 im Alter von 57 Jahren, nachdem er schon 988 seinem Sohn Robert die Thronfolge gesichert hatte.